Es ist ein ehemaliger Stützpunkt der Red Ribbon Armee, auf dem General White stationiert war. Der Muskelturm besteht aus mehreren Stockwerken, wobei jede dieser Stockwerke mit den Unterschiedlichsten Fallen und Hindernissen bestückt ist.
Der ‚Muskelturm‘. Im Grunde nur noch eine Ruine. Zerfallen. Vereinzelt nisteten sich in den letzten Jahren Tiere ein und Pflanzen wucherten sogar im Inneren des Gebäudes über die früher intakten Maschinen hinaus. Keine Menschenseele besuchte den früheren Stützpunkt der Red Ribbon Armee seit einer gefühlten Ewigkeit mehr. Das war so korrekt. Doch wer glaubte, dass der Turm unbevölkert war täuschte sich. Seit bereits über 3 Jahren war Nummer 127 auf der Erde. Er hatte sich gemeinsam mit dem Rest seiner Serie über dem Planeten ausgebreitet und das gesamte Ökosystem der Erde analysiert. Auch die Menschen gehörten dazu. Gerade er und Nummer 128 hatten ins Besondere diese Art von Kreaturen unter die Lupe genommen. Meistens war es einfach sie zu entschlüsseln. Die auf einfachen Proteinen basierenden Lebewesen waren im Grunde dazu verdammt Rohstoffe zu verbrauchen, sich zu vermehren und dann weiter zu ziehen. Schon bei der Beobachtung der eigenen menschlichen Besatzung hatte Renovatio einen ‚weisen‘ und folgeschweren Entschluss gefasst. Nach den Berechnungen der sich selbst zum Göttlichen gekürten Intelligenz war klar geworden, dass die menschliche Rasse stagniert war. Dabei war Evolution die einzige Art und Weise, wie eine Rasse auf Dauer fortbestehen könnte… Wie konnte dies bewerkstelligt werden? Durch einen feindseligen Planeten. Nichts erzwang Anpassung schneller als Selektion und gezielte Auslöschung der niederen Kreaturen einer Gattung. Eine völlig neue Art von Mensch würde über Jahrzehnte hinweg entstehen und eine stärkere Lebensform bilden. Eine, die sich nicht der Verwahrlosung übergab, sondern jeden Tag aufs Neue kämpfen müsste. Um diesen Plan umzusetzen waren zahlreiche Roboter geschaffen worden, die Informationen auf dem ganzen Planeten gesammelt hatten. Unauffällig. Sie mischten sich unter die normale Bevölkerung und agierten inkognito. Um die Menschen jedoch völlig zu verstehen war eine neue Art von Wesen nötig, mit dem Renovatio kommunizieren konnte. Es bestand trotz der eigenen Intelligenz eine gewisse Barriere zu echten, lebendigen Wesen. Aus diesem Grund forschte die gewaltige Raumstation selbstständig weiter und machte versuche mit biologischem Gewebe und Maschinen. Die Stimulation von den humanen Nervenzellen und die Verbindung zu einem künstlichen Körper stellte sich als schwere Aufgabe heraus, war jedoch zu bewältigen. Die letzteren Synchronisationen mit Ghost No. 127 und Ghost No. 128 brachten zahlreiche, erstaunliche Ergebnisse. Vor allem Gefühle boten ein Spektrum an Information.
Dank den Wünschen des heiligen Drachen der Namekianer wurde die Erde nun schon seit geraumer Zeit von Angreifern heim gesucht, die im Grunde die Drecksarbeit erledigten. No 128, der alles überwachen sollte, synchronisierte sich ein letztes Mal mit der Renovatio bevor er sich auf den Weg machte. Er würde gemeinsam mit 127 heute den Stützpunkt verlassen um weiter zu ziehen und das Ausmaß der Zerstörtung überprüfen. Des Weiteren sollten sie in die Hauptstädte reisen und Bericht erstatten. Ghost glaubte ganz genau zu wissen, was ihn dort erwartete. Es gab nur einen kleinen Maßstab an Menschen, die stark genug waren zu Überlegen. Dazu gab es mehrere Faktoren. Ein Faktor war das anpassen an eine neue ökologische Nische und das gezielte Weiterreisen und Verbergen vor den angreifenden Kreaturen. Dazu musste man bereits besonders fit und anpassungsfähig sein. Die typischen Büroarbeiter und adipösen Fernsehzuschauer würden da bereits radikal heraus genommen sein. Ein weiterer Teil war körperlich stark genug um sich der Angreifer entgegen zu stellen. Dieser Prozentsatz war verschwindend gering – aber er existierte. Dazu zählten vor allem die Z-Kämpfer, aber auch Menschen die aufgrund von militären Maßnahmen gewappnet waren. Gerade verwandelte sich Ghost in seine menschliche Gestalt, als sich der andere Diener der Renovatio ihm näherte. Schweigend nahm Nummer 127 Augenkontakt auf und deutete auf die Schalttafel. Nummer 128 hatte sich heute noch nicht mit dem Raumschiff in Verbindung gesetzt – das musste umgehend geschehen.
Ghost No. 128
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So ganz unbewohnt war der Muskelturm nicht. Auch wenn dem so schien und auch jemand der ihn betreten würde, wäre nicht im entferntesten darauf gekommen, dass die neuesten Cyborgs hier verweilen - denn Leben wäre ein falscher Ausdruck. Sie waren mit den Informationen des Gesamten Planeten bestückt und kannten jeden Quadratzentimeter. Aufgrund der künstlichen und nicht humanen Intelligenz war es ihnen Möglich so viele Informationen in ihren Köpfen zu speichern. Da wäre man auch schon bei einer ihrer größten Schwächen: Beschädigt man ihren Zellkern, also ihren Chip, dann wären sie in großen Schwierigkeiten, solange keine Sicherheitskopien auf der Renovatio vorhanden waren. G127 und G128 waren vollkommen identische Konstruktionen, konnten sich also auch ohne zu sprechen miteinander unterhalten.
Langsamen Schrittes ging 128 zum Schiff um sich damit zu synchronisieren um zu schauen, ob es neue Informationen geben würde. "Connected!" konnte man das Raumschiff hören. Der Datenaustausch erfolgte binnen Sekunden. Schließlich konnte man vom Raumschiff nur noch "Disconnected!" wahrnehmen ehe G128 wieder herauskam
Vollkommen neutral schaute er G127 an. "Alles beim Alten." Seine Stimme war sehr im Stil von Robotern, hatte aber auch menschliche Züge. Die Bewegungen waren langsam und schleppend. Sein Blick ging nach draußen und wanderte sogleich wieder zu G127. Ihr Auftrag war beiden klar, er musste nur noch ausgeführt werden. Die G-Reihe der Cyborgs waren sehr pflichtbewusst und taten genau das was sie mussten, ohne dabei Rücksicht auf andere zu nehmen.
Ghost No. 127 nickte bloß stumm. Sein Gesicht verriet trotz des menschlichen Gesicht keinerlei Emotion. Voreinander war das schließlich nicht möglich. Es war interessant Stück für Stück die Gefühlswelt der Menschen innerhalb des eigenen humanoiden Körper zu entdecken, aber nichts dergleichen wurde erzwungen. G127 tat einen Schritt zur Seite und hob seinen Arm empor. Nachdem er seine Finger spreizte und die Hand steif in die Luft hielt, erschien vor dieser plötzlich eine Lichtprojektion, die eine Landkarte abbildete. Mit monotoner, jedoch menschlicher Stimme, sagte der bereits Verwandelte: „Bestätige Tiberius-Alpha-2. Beginne nun mit der Analyse der verbliebenen Individuen. Berechne Vorgehen.“ Erneut vergingen wenige Sekunden. Mittels Satelliten und mehreren, angebrachten Vorrichtungen, wurde das gesamte Land gescannt. Selbst in jeder noch so verborgenen Ecke befindliche Lebewesen erfasst. „Vorgehen-Analyse abgeschlossen. Bestätige größere Menschenansammlungen in folgenden Gebieten: Zentral-Westen. Süd-Westen. Beginne nun mit der Kontrolle in Süd-Westen.“ Die Karte zoomte auf das ausgewählte Gebiet und zeigte mit roten Punkten die verbliebenden Menschen oder menschenähnliche Wesen an. Der Cyborg ließ danach die Karte erlöschen, synchronisierte sich mittels einem kurzen Infarot-ähnlichem Blick mit G128. Dann rückten sie bereits aus, in die Ferne um die Wesen zu auskundschaften…